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Laubhüttenfest 1940

Warum Therese Loewy einsam sterben musste

Erschienen am 01.03.2007
CHF 15,20
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865411969
Sprache: Deutsch
Umfang: 124
Auflage: 3. Auflage

Beschreibung

Die Universitätsstadt Freiburg, Ecke Rheinstraße, Katharinenstraße. 22.10.1940, Laubhüttenfest der Juden: ein Fest der Freude und des Gedenkens. Ein Tag, der zum traurigsten wurde. Die Gestapo klingelt im Morgengrauen bei Irmgard Wießler, Gattin des Metzgers Hermann Wießler, um die jüdische Mieterin Loewy, die hier nach dem Tod ihres Mannes, des Mathematikers Alfred Loewy, eine bescheidene Bleibe gefunden hatte, abzuholen für den Transport in das Lager nach Gurs. Wenige Stunden bleiben. Frau Loewy wird sich die Pulsadern aufschneiden und in der Universitätsklinik sterben. Das sind die äußeren Koordinaten dieser Geschichte. Der Historiker Hugo Ott erzählt sie einfach, lapidar, konzentriert auf ein Schicksal. Bei diesem Thema genügt es ihm nicht, bloß Zahlen und nur wissenschaftliche Ergebnisse zu vermitteln. Das Gedenken an das Schicksal der jüdischen Witwe reicht in ein lange tabuisiertes Thema: Wie gingen Deutsche mit jüdischen Gelehrten um? Auf welchem geistigen Hintergrund geschah das alles? Die Sichtweisen der beiden Frauen tragen die Struktur der Geschichte: Die gutmütige und freundliche katholische Mitläuferin. Und die Jüdin, die eingebunden war in die akademische Welt, von der sie sich mehr und mehr entfernte und die nur noch in der Erinnerung und in den ungelösten Fragen präsent war. Welche Rolle spielt der große Heidegger, einst Schüler Loewys, in diesem Drama? Ein bewegendes Buch der Erinnerung zu einem immer noch brennend aktuellen Thema. Der Autor Hugo Ott, Dr. phil., geb. 1931, emeritierter Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Sein in mehreren Auflagen erschienenes Buch: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.