Beschreibung
Das Wiederaufführen kann Denken, Geschichte und Theorie in Körper und Handlung übersetzen. Im Zentrum steht dabei die verkörperte Vergegenwärtigung vergangener Ereignisse, initiiert durch den Wunsch, eine grundsätzlich uneinholbare Vergangenheit wieder erlebbar zu machen und so auch Mechanismen und Imaginationen eines Neuen freizulegen. Das Reenacten ist eine Möglichkeit, Medien und neue Technologien und deren Kontexte neu zu betrachten und durch eigenes Handeln in ihre Produktionsbedingungen einzutauchen. So ist es nicht unbedingt als Versuch einer getreuen Wiederaufführung zu verstehen, sondern - auch - als eine Interpretation mit neuen Mitteln, in einem erweiterten oder veränderten Kontext. In diesem Sinne kann das Reenactment auch Simulation sein. Ein szenisches Experiment ist es immer, als Schnitt zwischen Neuem und Vergangenem. Das Reenactment in Kunst, Gestaltung, Wissenschaft und Technologie ist eine Wiederaufführung, insofern wird es notwendig in einer Szenerie - mit all ihrer Einmaligkeit - vorgeführt. In diesem ersten Band der Reihe Reenactments in Kunst, Gestaltung, Wissenschaft und Technologie sind Salonbeiträge der Hochschule für Künste Bremen von 2016 bis Ende 2018 versammelt, die durch eigens zu dem Buch eingeladene Texte ergänzt werden, die ebenfalls allesamt die Wiederaufführung von Technologien und Theorien im Fokus haben und sich durch eine künstlerisch-wissenschaftliche Arbeitsweise auszeichnen. // Reenactment can translate ideas, history and theory into physical entities and actions. At the centre is the concept of visualising past events, initiated by the wish to make it possible to experience fundamentally unrepeatable history, and thus expose the mechanisms and fantasies of the new. Reenactment presents an opportunity to observe media and their contexts in a new way, to immerse oneself in the conditions of production through ones own actions. In this respect, reenactment should not necessarily be considered an attempt at a faithful restaging, but an interpretation, which makes use of new means and takes place in an expanded or altered context. A reenactment in art, design, science and technology is indeed, however, a restaging, to the extent that it is necessary to present it within a setting as a singular event. This first volume from the series Re-enactments in Art, Design, Science and Technology gathers contributions to the salons sponsored by the Hochschule für Künste Bremen, from 2016 to late 2018. These are supplemented by texts written by those who were invited to contribute to the book, all of which focus on the re-enactment of technologies and theories and are distinguished by an artistic, scientific method of work.