Beschreibung
In der allgemeinen Vorstellung wird die künstliche Intelligenz (KI) meist als eine göttliche Instanz dargestellt, die "gerechte" und "objektive" Entscheidungen trifft. Dabei ist die KI alles andere als intelligent. Sie erkennt vielmehr in großen Datenmengen das, was sie zu erkennen trainiert wurde. Wie ein Spürhund findet sie genau das, wonach zu suchen man ihr beigebracht hat. Nur ist sie dabei viel effizienter als jeder Mensch. Genau dies ist aber auch ihr Problem. KI spiegelt oder wiederholt ausschließlich das, was sie zu reflektieren angewiesen wurde. Sie könnte so gesehen als eine Art digitales "Spiegelkabinett" verstanden werden. Menschen trainieren Maschinen, und diese Maschinen sind nur so gut oder so schlecht wie die Menschen, die sie trainieren. Ausgehend von dieser Erkenntnis befasst sich die Publikation nicht nur mit algorithmischer Voreingenommenheit oder Diskriminierung in der KI, sondern auch mit KI-bezogenen Themen wie versteckter menschlicher Arbeit, dem Problem der Kategorisierung und Klassifizierung sowie unseren Vorstellungen und Phantasmen in Bezug auf KI. Sie stellt zudem die Frage, ob (und wie) es in diesem Kontext möglich ist, Handlungsfähigkeit zurückzuerlangen.