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Jakob Michael Reinhold Lenz als Lyriker

Zum Weltverhältnis und zur Struktur seiner lyrischen Selbstreflexionen, Saarbrüc

Erschienen am 01.12.1994
CHF 22,95
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783861100522
Sprache: Deutsch
Umfang: 259
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Die Lyrik gehört zu den bislang nur wenig beachteten Teilen des Werkes von Jakob Michael Reinhold Lenz. Dabei sind Lenzens Gedichte gattungsgeschichtlich ebenso innovativ und thematisch oft ebenso originell wie seine vieldiskutierten Dramen und Prosatexte. Dies gilt insbesondere für den im Zentrum seiner Lyrik stehenden Gedichttyp der "lyrischen Selbstreflexion", mit dessen Ausprägung Lenz wesentlichen Anteil an der sich im Sturm und Drang vollziehenden Entwicklung der Gattung zu einem Medium der Weltaneignung, der Selbstverständigung und der Mitteilung individueller Erfahrungen hatte. Der Autor stellt in ausführlichen Einzelinterpretationen exemplarische Beispiele dieses Gedichttyps vor, arbeitet im Vergleich mit anderen zeitgenössischen Ausprägungen lyrischen Sprechens - insbesondere mit Klopstocks Odendichtung und Goethes "Erlebnislyrik" - dessen funktionale und strukturelle Eigenarten heraus und analysiert vor dem Hintergrund der Entwicklung des bürgerlichen Selbstverständnisses im 18. Jahrhundert das spezifische Weltverhältnis von Lenzens Lyrik. Besondere Aufmerksamkeit finden dabei die poetische Ausformung eines neuartigen Anspruchs auf Selbstverwirklichung, das sich wandelnde Verhältnis von Diesseitigkeit und Transzendenz, die Ausprägungen der Geschlechterbeziehungen und die zu den Besonderheiten der Lenzschen Lyrik zählende Thematisierung von Erfahrungen der Selbstentfremdung und inneren Gespaltenheit. Auf der Grundlage der Analyseergebnisse werden schließlich in zwei gesonderten Kapiteln Thesen zur Differenzierung des bislang einseitig an Goethes Gedichten orientierten Bildes der Lyrik des Sturm und Drang entwickelt.