Beschreibung
Das Schaffen des Zeichners, Illustrators und Malers Karl Itschner (1868-1953) reflektiert das Münchner Kunstleben um 1900 zwischen Spätimpressionismus, Symbolismus und Jugendstil. Für die Münchner Zeitschrift Jugend schuf er zwischen 1897 und 1916 zahlreiche Illustrationen. An seinem Beispiel wird gezeigt, dass die Linienkunst des Jugendstils nicht zwingend in die expressive Moderne, sondern in eine romantisch geprägte Form der Neuen Sachlichkeit münden konnte. Nach Studienjahren in Philadelphia und Paris, einem prägenden Aufenthalt in München sowie nach seiner langjährigen Tätigkeit als Zeichenlehrer am Lehrerseminar Küsnacht, zog der Künstler 1938 nach Solothurn. Hier setzt das Spätwerk ein, in dem das Aquarell zur vorherrschenden Technik wird mit der traumhaft sublimierten Juralandschaft als wichtigstem Motiv. Im Museum der Stadt Solothurn fand 1943 auch die einzige grosse Einzelausstellung zu seinen Lebzeiten statt.