Beschreibung
'Was den Geschmack angeht, ist dieses Wasser ein wenig scharf und kratzend. Ich glaube es enthält viel Salpeter. Ich ging mit der Absicht hin, drei Tage davon zu trinken. Man trinkt, was die Menge betrifft, so viel davon wie anderswo. Man geht darnach spazieren und ist froh, wenn man in Schweiß gerät.' Michel de Montaigne, der 1580/81 Bäder in ganz Europa aufsuchte, um seine Nierensteine loszuwerden, ist einer der literarischen Begleiter der Autoren, die auf der Suche nach heißen und kalten Wassern Mittelitalien auf verschiedenen Routen durchstreifen. Mehr als neuzeitliche Wellness-Paradiese und Kurbetriebe interessieren dampfende Wasser in der freien Natur, und wenn dann am Wegrand noch eine freundliche Trattoria auftaucht, so ist für das Wohlbefinden des Reisenden bestens gesorgt. Ein Kaltbad am alten Pilgerweg in den toskanischen Bergen fand ebenso Eingang in dieses Buch wie die bekannten und unbekannten heißen Quellen und Bäder des vulkanischen Latiums. Die wasserreiche Ebene von Rieti lädt zu einer Fahrradtour ein, rund um die Abruzzenbäder werden die Wanderstiefel geschnürt. Schließlich führen auch alle Bäderwege nach Rom, wo einst in prunkvollen Thermen nicht nur gebadet, sondern auch geschlemmt, geliebt, intrigiert und gemordet wurde.