Beschreibung
Mit seinem ersten grossen Bau, der Gewerbeschule und dem heutigen Museum fur Gestaltung Zurich, betrat Karl Egender (1897-1969) zusammen mit seinem Buropartner Adolf Steger gleich die Buhne des Neuen Bauens in Zurich. Ein Platz im ersten Rang der jungen modernen Schweizer Architektur schien ihnen sicher. Doch das Pathos der Avantgarden blieb Egender fremd, er liess sich weder auf eine programmatische noch eine stilistische Linie festlegen. Offen und undogmatisch konzentrierte er sich auf die genaue Erfassung der Aufgabe und auf die baukunstlerische Vermittlung seiner Auffassung von einer ebenso angemessenen wie originellen Architektur: Ausstellungs- und Messebauten, Volkshäuser und Quartiercasinos, Theater und Kinos, Geschäfts- und Warenhäuser, Genossenschaftssiedlungen. Sport und politisches Cabaret, Mode und Buhnenkunst, Arbeiterkultur und Volksbildung, das waren die Milieus, in denen der Architekt sich wohlfühlte und fur deren Anliegen er sich mit solidem handwerklichen Können und Experimentierfreude engagierte. Das Buch von Dorothee Huber bietet die erste umfassende Darstellung eines uberraschend breiten und vielfältigen uvres: Karl Egender erweist sich als talentierter Interpret unterschiedlicher Architekturen, Programme und Anspruche.
Autorenportrait
Dorothee Huber *1952 ist Architekturhistorikerin, Verfasserin von Publikationen zur Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Denkmalpflege, sowie Mitautorin von Monografien über Lux Guyer, Melchior Berri und Hans Bernoulli.