Beschreibung
Über dem Schicksal von Wehrmachtsdeserteuren in Deutschland und Österreich lag lange Zeit ein Mantel des Schweigens, bis endlich Akteure aus Bürgerinitiativen, Politik und Medien seit den 90er Jahren ihre Entkriminalisierung und schließliche gesetzliche Rehabilitierung erwirkten. Aber mit welchen Mitteln konnten verbündete Akteure den Druck erzeugen, der nötig war, um tatsächlich Bewegung in die politische Landschaft zu bringen? Welche formellen und informellen Strukturen beeinflussten in solch durchschlagender Weise die öffentliche und politische Meinung? Wie in Hannes Metzlers vergleichender Analyse deutlich wird, müssen diese Fragen für Deutschland und Österreich sehr unterschiedlich beantwortet werden. Ein kurzer Exkurs zu Luxemburg beweist außerdem, dass trotz ähnlichen Hintergrunds durchaus auch eine andere Einstellung zu Wehrmachtsdeserteuren möglich ist.
Autorenportrait
HANNES METZLER, geboren 1976 in Feldkirch, Studium der Politikwissenschaft, Publizistik und Volkswirtschaft in Wien und Kopenhagen. 2001-2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts 'Österreichische Opfer der nationalsozialistischen Militärgerichtsbarkeit', seit September 2006 Lehrbeauftragter am Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien.