Beschreibung
Platon, das Höhlengleichnis. Gefangene, die, bis auf menschliche Schatten an der Höhlenwand ihres Gefängnisses, niemals die Wirklichkeit sehen werden. Kinder in einem Keller, die nie die Außenwelt erblickten, bis auf Bilder, die durch ein Antennenkabel vom Himmel auf sie herabfielen. Dieses Gleichnis durchwanderte vierundzwanzig Jahrhunderte, bevor es in einem kleinen Ort in Österreich seine Wiedergeburt erfuhr, mit einem Ingenieur als Komplizen und der unfreiwilligen Mithilfe des Schotten John Logie Baird, der 1926 den ersten Fernsehapparat erfand.
Autorenportrait
Régis Jauffret, 1955 in Marseille geboren, konnte sich als eine der interessantesten Stimmen der französischen Gegenwartsliteratur etablieren. Inspiriert von der Literatur Marcel Prousts, Franz Kafkas und Virginia Woolfs versteht Jauffret es, in den Geist seiner Charaktere einzudringen. Er erforscht das Innerste der menschlichen Psyche und hat sich in seinen Romanen unter anderem in die Gedankenwelten von Vergewaltigern (Histoire d'amour) und Kindsmörderinnen (Clémence Picot) begeben. 2005 wurde er für Asiles de fous mit dem angesehenen Prix Femina ausgezeichnet. Claustria wurde von den französischen Feuilletons als "das Buchereignis" des Frühjahrs 2012 gefeiert und war wochenlang in den französischen Bestsellerlisten. Régis Jauffret ist Vater von zwei Kindern und lebt in Paris.