Beschreibung
Kinder, die in ihrem häuslichen Umfeld eine andere Erstsprache als das Deutsche sprechen, sind in ihrem Deutscherwerb häufig direkt abhängig vom sprachlichen Input und Sprechgelegenheiten in institutionellen Kontexten. Da Zusammenhänge zwischen Sprachentwicklungsständen und Bildungschancen bestehen, wird eine wichtige Möglichkeit darin gesehen, mehr Chancengerechtigkeit durch eine frühe effektive Sprachförderung zu schaffen. Um den Spracherwerbsprozess möglichst effektiv unterstützen zu können, ist es sinnvoll, Erwerbs- und Lernmechanismen besser zu verstehen. In dem Buch "Wortschatzförderung bei früh sukzessiv deutschlernenden Kindern - Eine modellgeleitete empirische Untersuchung" wird zunächst die bildungspolitische Relevanz sprachlicher Förderung erläutert. Der Wortschatzerwerb von Kindern wird besprochen und es wird auf die Besonderheiten und Herausforderungen der Wortschatzentwicklung mehrsprachiger Kinder eingegangen. Die Autorin beschreibt die Modellierung konnektionistischer Sprachverarbeitung anhand derer viele lexikalische Phänomene der ein- und mehrsprachigen Sprachverarbeitung erklärt werden können. Bei dem hier vorliegenden Buch handelt es sich um die überarbeitete Version der Dissertation der Autorin. Hierin wird erstmals eine modellgeleitete Wortschatzförderung bei sukzessiv deutschlernenden Kindern im Vorschulalter konzipiert und evaluiert. Die durchgeführte Studie, die phonologisch geprägte Wortschatzarbeit mit semantisch orientierter Wortschatzarbeit vergleicht, und den Aspekt der Förderintensität berücksichtigt, wird vorgestellt und die Ergebnisse werden diskutiert. Diese Arbeit zeigt einen am individuellen Vorwissen des Kindes orientierten Ansatz sowie die Wichtigkeit der Förderintensität auf.