Beschreibung
In einem Bootsschuppen weit außerhalb der Stadt Eberbach am Neckar ist nach dem Krieg eine Familie untergekommen. Sie stammt aus Böhmen und ist mit ihrem Pferdefuhrwerk auf der Flucht von Saaz nach Pforzheim dort gestrandet. Die sechs Vertriebenenkinder fallen bei den pfälzisch sprechenden Eberbachern schon deshalb auf, weil sie anfangs den Dialekt nicht verstehen und sich selbst hochdeutsch ausdrücken. Aber auch sonst gibt es etliche Schwierigkeiten, mit denen die Familie bei ihrer Integration im Neckartal fertig werden muss. Hatto Zeidler berichtet in den teils heiteren, teils nachdenklichen Geschichten von den Schwierigkeiten, in der ungewohnten Umgebung zurechtzukommen. Seine Geschichten sind in leichtem Ton erzählt, zeigen aber auch deutlich die Probleme einer zugezogenen, mittellosen Großfamilie in einer badischen Kleinstadt. Sie entwerfen ein plastisches Bild der Nachkriegszeit. Ein Buch zu einem stets aktuellen Thema, auch zum Vorlesen und als Geschenk bestens geeignet.
Autorenportrait
Hatto Zeidler, geboren 1938, lebte bis 1945 in Saaz an der Eger (heute Zatec in Tschechien), dann musste er mit seiner Familie nach Eberbach am Neckar fliehen. Er studierte Pädagogik, Soziologie und Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, anschließend arbeitete er als Lehrer. Von 1974 bis 2003 war er Dozent an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Heute ist er freischaffender Bildhauer und Autor und wohnt in Knittlingen.