Beschreibung
Die in zahlreichen Bereichen des Maschinenbaus eingesetzten Stahlbauteile unterliegen im Betrieb hohen mechanischen und thermischen Beanspruchungen. Im Anschluss an die erforderliche Härtung erfolgt die Schlichtbearbeitung zur Schaffung der Endkontur. Aufgrund der Produktivitätssteigerung, Flexibilität und Ressourceneffizienz bietet sich die Hartdrehbearbeitung als Alternative zum konventionellen Schleifen an. Beim Hartdrehen werden die physikalischen Werkstückeigenschaften durch die prozessabhängige Randschichtbildung verändert. Das Verständnis dieser Phänomene und die Prozessoptimierung hinsichtlich der Schaffung von qualitativ höherwertigen Oberflächen erfordern die Modellierung der Hartdrehbearbeitung unter Berücksichtigung von temperaturabhängigen Phasentransformationen. Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Dissertationsarbeit ist es, durch die Entwicklung eines Simulationsmodells der Hartdrehbearbeitung des gehärteten Wälzlagerstahls 100Cr6 Erkenntnisse über die thermischen Bearbeitungseinflüsse auf die Werkstückqualität zu erhalten. Das beschriebene Simulationsmodell dient als Basis zur Ableitung von Fertigungsmaßnahmen und Zerspanstrategien zur Vermeidung von prozessbedingten Fertigungsungenauigkeiten beim Hartdrehen.