Beschreibung
Im Zuge der politischen und medialen Debatten um das geplante Selbstbestimmungsgesetz, welches das Transsexuellengesetz ablösen soll, findet ein Ringen um die Selbst- und Fremdbestimmung des Geschlechts statt. Dies kann exemplarisch für den Widerstreit von geschlechterbinären und geschlechterpluralen Lebensformen verstanden werden. Annette und Waldemar Vanagas zeigen anhand der nunmehr vier Jahre andauernden Diskurse auf, wie identitätspolitische Bestrebungen um das Geschlechterwissen und eine daraus abgeleitete gesellschaftliche Ordnung zu neuen Prekarisierungen führen. So wird der vermeintliche Konsens auf Ebene der Identitätspolitik dabei zumeist auf dem Rücken transgeschlechtlicher Menschen ausgetragen.
Autorenportrait
Annette Vanagas (Dr. rer. soc.), geb. 1984, ist Sozialpsychologin und Geschlechterforscherin und lehrt Sexualpädagogik sowie Berufsrollenreflexion innerhalb der Bildungswissenschaften an der Universität zu Köln. Sie war Promotionsstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung und ist Mitglied im Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Vorurteils- sowie Diskriminierungsforschung und die Queer Studies.