Beschreibung
Schulgeschichtsbücher spiegeln das historische Verständnis einer Gesellschaft zur jeweiligen Zeit wider. Als Konglomerat dessen, was an nachfolgende Generationen weitergegeben werden soll, stellen sie damit einen zentralen und ergiebigen Forschungsgegenstand dar. Anhand der Darstellung des Versailler Vertrags in Schulbüchern aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA vergleicht Lena Mörike die Entwicklung nationaler Erinnerungskulturen zwischen 1919 und 2019. Dabei zeigt sie Wechselwirkungen zwischen Geschichtsbildern und politischen Einflüssen auf, legt persistierende Narrative frei und untersucht bewusste und unbewusste Mechanismen der kollektiven Erinnerungsbildung.
Autorenportrait
Lena Mörike ist Germanistin, Historikerin und Lehrerin und wurde 2021 an der Universität Heidelberg promoviert. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Schulbuchforschung und schulischer Praxis mit besonderem Fokus auf Übergangsprozessen von theoretischen Erkenntnissen auf den schulischen Unterrichtsalltag mit digitalen Bildungsmedien.