Beschreibung
Der US-amerikanische Architekturdiskurs der 1990er Jahre ist entscheidend von den Theorien Gilles Deleuzes geprägt. Die Aneignung seiner philosophischen Konzepte und jener, die er gemeinsam mit Félix Guattari entwickelt hat, findet vor allem innerhalb des architekturtheoretischen Netzwerks der 'Anyone Corporation' statt: In ihren Diskursen wimmelt es von glatten Räumen, organlosen Körpern, Rhizomen, Falten, abstrakten Maschinen und Diagrammen. Frederike Lausch zeigt auf, wie sich die 'Anyone Corporation' durch die Bezugnahme auf Deleuze als intellektuelle Elite der Architekturdisziplin inszeniert und wie im Zuge der Entpolitisierung seiner Theorien die 'Post-Criticality'-Bewegungen entstehen.
Autorenportrait
Frederike Lausch, geb. 1988, ist Architekturhistorikerin und forscht zur Verbindung von Architektur, Politik und Philosophie im 20. Jahrhundert. Sie promovierte im Rahmen der DFG-Forscher*innengruppe 'Medien und Mimesis' an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Darmstadt. Als Fellow der Wüstenrot Stiftung hat sie am Deutschen Architekturmuseum Max Bächers Auseinandersetzung mit Albert Speer untersucht und ist Mitglied des 'Center for Critical Studies in Architecture' (CCSA).