Beschreibung
Die Entstehung der Soziologie lässt sich durch die berühmte Forderung Émile Durkheims zusammenfassen: Soziales nur durch Soziales erklären. Ihre Geschichte ist also mit dem Versprechen verknüpft, die soziale Wirklichkeit unter Ausschluss alles Nicht-Sozialen zu erforschen - womit die Perspektive auf den Menschen verdrängt wird. Doch kann der Mensch aus der Soziologie überhaupt verdrängt werden? Rafael Alvear Moreno reflektiert diese Frage im Hinblick auf die Beschreibung der Motive und Konsequenzen des genannten Versprechens anhand der Großtheorien von Jürgen Habermas und Niklas Luhmann. Seine Untersuchung wird dabei von der dialektischen Figur durchkreuzt, dass es keine Verdrängung ohne Einbeziehung gibt - was unmittelbar in eine soziologische Anthropologie führt.
Autorenportrait
Rafael Alvear Moreno (Dr. phil.), geb. 1986, ist Postdoktorand an der Universidad Adolfo Ibáñez in Chile. Er ist Forschungsstipendiat der 'CONICYT' (Chilean National Comission for Scientific and Technological Research), arbeitet zu gesellschaftlichen Krisen und ist Mitherausgeber der Zeitschrift 'Cuadernos de teoría social'.