Beschreibung
Die Beschäftigung mit dem Koran ist nicht nur ein zentrales Interesse muslimischer Gelehrsamkeit, sie ist auch wichtig, um die geistig-religiösen Hintergründe der verschiedenen - fundamentalistischen, liberalen, traditionellen oder modernen - Positionen im Islam zu verstehen. Dieser Band diskutiert texthermeneutische Zugänge aus verschiedenen Regionen des Islam - von der Türkei über Ägypten, Syrien, den Iran bis hin zu Indien. Die Beiträge konturieren die Koranexegese als eine Mix-and-Match-Hermeneutik, an der verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen, methodischen Ansätzen und Lebenserfahrungen beteiligt sind. Auf diese Weise wird die Pluralität im islamischen Denken und Handeln als selbstverständlich erachtet und u.a. in den unterschiedlichen Zugängen zum Koran begründet.
Autorenportrait
Abbas Poya (PD Dr. phil.) ist habilitierter Islamwissenschaftler und hat an den Universitäten Hamburg, Freiburg und Zürich gelehrt. Er leitet die Nachwuchsforschergruppe 'Norm, Normativität und Normenwandel' an der Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Islamisches Recht, Toleranz, moderne intellektuelle Diskurse im Islam sowie Gerechtigkeit als normatives Konzept.