Beschreibung
In Jean Georges Noverres Briefen über die Tanzkunst zeigt sich, inwiefern das Aufkommen der Ästhetik um 1800 mit dem korreliert, was Foucault Biopolitik nennt. Mit Rancière demonstriert Stefan Apostolou-Hölscher: Sie beziehen sich dennoch anders auf das Leben. Weil Biopolitik sich aus der Freisetzung von Potentialen speist, setzt sie vermögende Körper voraus. Umgekehrt jedoch sind vermögende Körper denkbar, deren ästhetische Praxis in einem widerständigen Verhältnis zur Biopolitik steht. Diese Spannung wird vermittels Stücken von Sasa Asentic, Jérome Bel, Mette Ingvartsen/Jefta van Dinther, Ivana Müller und Yvonne Rainer skizziert.
Autorenportrait
Stefan Hölscher, Dr., ist Postdoc im Fritz Thyssen-Projekt 'Kollektive Vergegenwärtigung: Der Workshop als künstlerisch-politisches Format' am Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.