Beschreibung
Die Musikwissenschaft spricht in der Regel von musikalischen Texten, manchmal von herausragenden musikalischen Ereignissen. Vom alltäglichen Umgang mit Musik spricht sie aber so gut wie nie. Und das kommt nicht von ungefähr, stehen sich ihre Idee von Wissenschaftlichkeit und die Idee des Alltäglichen doch geradezu antithetisch gegenüber. Für jede Wissenschaft vom Alltäglichen gilt es, sich dieses Widerspruchs bewusst zu werden und einen Begriff des Alltäglichen zu entwickeln, der es ihr erlaubt, ihren Gegenstand genau zu definieren, und die entsprechenden methodischen Konsequenzen zu ziehen. Eben dies leistet der Band in Auseinandersetzung mit dem soziologischen und kulturwissenschaftlichen Diskurs über das Alltägliche für die Musikwissenschaft.
Autorenportrait
Oliver Seibt, geb. 1968, studierte Musikethnologie, Kulturanthropologie und Japanologie an der Universität zu Köln und lehrt nach langen akademischen Wanderjahren (u.a. in Bern, Heidelberg, Frankfurt am Main und Wien) seit 2016 als Assistant Professor of Cultural Musicology an der Universität Amsterdam. Neben dem Alltäglichen und der Musik gilt sein derzeitiges Forschungsinteresse (der Globalisierung) japanischer populärer Musik und der Rolle des Imaginären beim Musikerleben.