Beschreibung
Oftmals enthielt eine Feldpostsendung nur einen kurzen Satz wie "Bin noch gesund und munter", vielleicht noch einen raschen Dank für ein Paket aus der Heimat. Ihren wichtigsten Zweck hatte sie damit schon erfüllt: ein Lebenszeichen zu geben. Aber Feldpost sollte noch mehr: Die Briefe und Karten hielten das Gespräch zwischen Menschen aufrecht, die der Krieg getrennt hatte. Sie berichteten einander ihre alltäglichen Erlebnisse in zwei Welten, die sich mehr und mehr auseinander entwickelten, ihre Erfahrungen an der Front und in der Heimat, die allmählich auch zur "Heimatfront" wurde. So werden Feldpostbriefe und -karten zu faszinierenden Quellen, in denen individuelle Wahrnehmungen und Empfindungen nachvollziehbar werden und sich zu unmittelbaren persönlichen Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg verdichten. In diesem Buch werden 300 Feldpostbriefe und -karten veröffentlicht, die aus der Sammlung des Instituts für Stadtgeschichte Gelsenkirchen stammen. Soldaten aus Gelsenkirchen, Horst oder Buer schreiben darin von den Schrecken der Materialschlacht und von ihrem entbehrungsreichen Alltag, über Ängste und Hoffnungen, über Langeweile und Heimweh, über Siegeszuversicht und Friedenssehnsucht. Ihre Angehörigen berichten über den Alltag einer Stadt im Krieg, geprägt von Hunger und harter Arbeit, und von den immer drängender werdenden Sorgen und Nöten in der Heimat. So entsteht eine einzigartige Quellensammlung zur Geschichte Gelsenkirchens im Ersten Weltkrieg.