Beschreibung
Die olympischen Spiele von 1972 waren das erste sportliche Großereignis in Deutschland nach dem Krieg. Kay Schiller und Christopher Young ist eine Gesamtdarstellung der politischen und sportlichen Geschehnisse gelungen, die nicht ausschließlich das Attentat auf die israelische Mannschaft fokussiert (auf das die Spiele in der Erinnerung oft reduziert werden), sondern eine Einbettung in den politischen und kulturellen Kontext der westdeutschen Nachkriegsgeschichte leistet. Die 'heiteren Spiele' von 1972 sollten der Weltöffentlichkeit Deutschlands politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in der Nachkriegszeit demonstrieren. Im Vergleich zum Vor- und Gegenbild der Spiele in Berlin 1936 und zum anderen deutschen Staat während des Kalten Kriegs lässt sich dieser grundlegende Wandel ablesen.
Autorenportrait
Kay Schiller, geb. 1962, lehrt Modern European History an der Durham University, Großbritannien. Veröffentlichungen u.a.: Gelehrte Gegenwelten. Über humanistische Leitbilder im 20. Jahrhundert (2000); Weltoffener Humanismus. Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaft in der deutsch-jüdischen Emigration (Mithg., 2006). Christopher Young, geb. 1967, lehrt Modern and Medieval German Studies an der University of Cambridge, Großbritannien; Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung. Veröffentlichungen u.a.: Der Lieblingsfeind. Deutschland aus der Sicht seiner Fußballrivalen (2006); History of the German Language through Texts (2004). Die englische Originalfassung von 'München 1972' wurde mit dem Buchpreis der North American Society for Sport History und dem Aberdare Literary Prize for Sports History der British Society of Sports History ausgezeichnet.