Beschreibung
Choi Seung-Hos Lyrik feiert das Alltägliche, in seiner Schönheit, seiner Hässlichkeit - in seinem Dasein. Der Koreaner Choi Seung-Ho wird oft als Zivilisationskritiker bezeichnet, der den Zerstörungen des industriellen Zeitalters nachfragt. Seine Gedichte berufen sich auf die Schönheit des Alltäglichen und suchen nach einer Einheit des Menschen mit der Natur. Während er in den frühen Büchern die Erkundung der realen Welt durch das Individuum ins Zentrum stellte, widmete er sich später stärker der Erforschung der Innenwelt des Menschen. In den letzten Jahren geraten immer mehr die grotesken, auch die hintergründig-komischen Aspekte des Lebens in seine Gedichte. Kyunghee Park und Kurt Drawert haben eine Auswahl aus dem lyrischen Werk zum ersten Mal ins Deutsche übertragen. Das Buch aus Wasser Im Buch aus Wasser steht nichts mehr geschrieben. Es ist durchsichtig, und blättert man es um, rinnt einem nur noch das Wasser über die Finger. Das Buch aus Wasser ist dunkel, wenn die Dunkelheit kommt, und es ist mit der Helligkeit hell. Ich möchte mir mit dem Buch aus Wasser die Füße waschen, und ich gieße die Blumen mit diesem Buch.