Beschreibung
Martin Kippenberger (*1953 Dortmund, ? 1997 Wien) hat seine Arbeit seit den späten siebziger Jahren als Schnittpunkt künstlerischer Zusammenhänge und zirkulierender Ideen konzipiert. In der für ihn typischen Mischung aus Feinheit und äußerster Grobheit ließ er dabei nur wenige Probleme und Verfahren der Kunst des 20. Jahrhunderts unberührt. Durch die postmoderne Disposition hindurch - Referenzialität, Kommunikativität, Humor, Körperpolitik - hat Kippenberger die künstlerischen Fragestellungen des späten 20. Jahrhunderts wie kaum ein anderer Künstler seiner Generation erfasst und in komplexe Kommunikationsstrukturen übersetzt. Ausgehend von einer rezeptionsgeschichtlichen Rekonstruktion räumt Manfred Hermes vorherrschende Missverständnisse ("Zynismus") aus und nimmt die konzeptuelle Dimension von Martin Kippenbergers Werk in den Blick. Sein Text macht Kippenberger als einen materialistischen Künstler erkennbar, dessen Praxis aus einem unentwegten Spiel zwischen Verschiebung, Kommentar und Geste bestand.
Autorenportrait
Manfred Hermes ist freier Autor und lebt in Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Kunst und Film in Katalogen, Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt über Pier Paolo Pasolini, Lukas Duwenhögger, Amelie von Wulffen, Cosima von Bonin und Eva Hesse.