Beschreibung
Systemphilosophische Ansätze spielen im Denken der Gegenwart nur noch eine marginale Rolle. Sie gelten gemeinhin als unwissenschaftlich. Doch rein sachlich ist dieses pauschale Desinteresse nicht gerechtfertigt, was diese Arbeit deutlich zu machen versucht. Daher soll, ausgehend von der dekonstruktiven Herausforderung, aus deren Schule der Verfasser ursprünglich kommt, eine Theorie vorgestellt werden, die den Anspruch hat (und daran auch gemessen werden möchte), selbst nicht wieder dekonstruierbar zu sein. Denn stets changierend zwischen Begriff und Tropen, ist die tropologische Methode immer schon einen Schritt weiter als der sie treffende Einwand, unaufhörlich eine neue Wendung einschlagend, um dem lauernden Widerspruch ausweichen zu können. Somit wäre - soweit kein anderer Ansatz in puncto Allgemeinheit an sie heranreicht, geschweige denn in der Lage wäre, sie in Frage zu stellen - eine ausformulierte Tropologie in Anlehnung an Kant und Fichte als Wissen absolut, d.h. in aller Beziehung (uneingeschränkt) gültig, jedoch nicht das Absolute selbst, weshalb sie, ohne metaphysische Absichten zu haben, bloß der Kritik dient. In vier zusammenhängenden Studien sollen die Bedingungen eines derartigen Vorhabens skizziert und gleichzeitig an Hand klassischer Texte von der Antike bis zur Gegenwart diskutiert werden, um der Arbeit zusätzlich zur systematischen Ebene eine philosophiehistorische Tiefenstruktur zu geben, wobei die Viererordnung selbst wieder autologisch eine der Hauptthesen der Arbeit widerspiegelt. Es geht zunächst um die permanente Oszillation von Begriff und Trope, zweitens um die sich daraus ergebende Konsequenz eines Gedankenkreises, drittens um die notwendige Binnendifferenzierung durch Viererreihen und schließlich viertens um die philosophische Kritik als das eigentliche Ziel des gesamten Vorhabens.