Beschreibung
»Die Geschichte begreifen wir als Spiel, in dem die Schauspieler nicht zugleich die Autoren sind. Erst in zweiter Reihe interessiert uns die Aufführung - das eigentliche Studium gilt dem Inhalt des Spiels: den geistigen Tendenzen in ihren mannigfachen Kreuzungen, ihren Spannungen und Problemen, die nach vorne drängen; und oft sind es die entlegenen Träume abstrakter Geister, die im Laufe der Zeit in den Morast des Alltäglichen herabgesunken sind.« Jan Patocka über die Philosophie der Geschichte Dieser Band versammelt bedeutende ideengeschichtliche Essays des tschechischen Philosophen Jan Patocka (1907-1977), darunter Studi¬en aus einem Fragment gebliebenen geschichtsphilosophischen Werk aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die gegenwärtige Infragestellung linearer Geschichtsmodelle und ein geschärftes Bewusstsein für die Pluralität geistiger Entwicklungen verleihen seinen Überlegungen zur Genealogie der europäischen Neuzeit - von Nikolaus von Kues bis zur Romantik - eine überraschende Aktualität.