Beschreibung
Diese Untersuchung reiht sich in die Tradition der prozessorientierten Lernaufgabenforschung ein. Gegenstand sind die aktivierten Löse- und Lernprozesse erwachsener Fremdsprachenlerner des Spanischen bei der dyadischen Bearbeitung kommunikativer Lernaufgaben mit grammatischem Schwerpunkt (in diesem Fall Imperativo und die Vergangenheitstempora Imperfecto/Indefinido). Ziel dieser Arbeit ist es, die dabei aktivierten Löse- und Lernprozesse im Hinblick auf zwei ausgewählte Parameter zu analysieren, Rückschlüsse in Bezug auf den daraus resultierenden Lernerfolg zu ziehen und die verwendeten Lernaufgaben auf ihren Erfolg hin zu evaluieren. Dafür werden in einer quasi-experimentellen Erhebung Lernaufgaben nach zwei Erwerbsparametern variiert, nämlich der ,Quelle des grammatischen Wissens' (lehrerseitige Wissensvermittlung vs. Lernerseitige Wissenserschließung) und der ,kommunikativen Notwendigkeit der zu übenden grammatischen Struktur' (obligatorische vs. optionale Funktion der Grammatik) und zwei Gruppen von Lernern zur Bearbeitung in Dyaden vorgelegt. Die o.g. Parameter spielen zwar eine wesentliche Rolle in neueren Lehrkonzeptionen des FSU, ihre Auswirkungen auf Löse- und Lernprozesse wurden jedoch bislang kaum untersucht. Die Erfassung und Analyse der Löse- und Lernprozesse der Lerner wird zudem durch die subjektive Lernerperspektive ergänzt, die sowohl durch retrospektive als auch durch halbgelenkte Interviews ermittelt wird.