Beschreibung
'Das Martyrium ist eine Gnade, die ich nicht verdiene', vertraute Monseñor Óscar Arnulfo Romero einem Freund an. Am 24. März 1980 wird der Erzbischof von San Salvador während der heiligen Messe von einem Auftragsmörder erschossen. Die Gläubigen El Salvadors sind erschüttert. Óscar Romero war ein Mann, der den Glauben vorbehaltlos und gegen jeden Widerstand verkündete, ein Hirte, der für sie und ihre Rechte ohne Furcht und Zögern eintrat. In ihren Augen ist er bereits ein Märtyrer, ein Heiliger. Doch der Prozess für die Selig- und Heiligsprechung bereitet viele unvorhergesehene Schwierigkeiten. Fragen nach den Motiven des Mörders und seiner Auftraggeber tauchen auf, kirchliche Kreise sorgen sich um die politische Vereinnahmung eines künftigen Seligen. Der renommierte Vatikan- und Kirchenexperte Ulrich Nersinger, selbst an Selig- und Heiligsprechungsverfahren beteiligt, führt kurz und prägnant durch die Geschichte des christlichen Blutzeugnisses und gibt kompetent Auskunft darüber, wie das Martyrium in der katholischen Kirche für eine offizielle Anerkennung durch einen Prozess verhandelt wird. Er zeigt den Weg auf, den das Seligsprechungsverfahren für Óscar Arnulfo Romero zu gehen und zu bewältigen hatte - und warum der Erzbischof von San Salvador zu Recht als Märtyrer verehrt wird. Zur Seligsprechung am 23.05.15
Autorenportrait
Ulrich Nersinger, geboren 1957 in Eschweiler bei Aachen, studierte Theologie und Philosophie in Bonn, St. Augustin, Wien und Rom mit ergänzenden Studien am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie und der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Er ist Mitglied der 'Pontificia Accademia Cultorum Martyrum' und gilt als einer der bekanntesten deutschen Vatikanisten.