Beschreibung
Die vorliegende Aufsatzsammlung ist ein klares Anzeichen dafiir, daB das McCloy Stipendienprogramm seiner Zielsetzung gerecht wird. Das Pro gramm wurde 1982 in der Hoffnung gestartet, daB es zu besseren Bezie hungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika beitragen moge. Die frUben achtziger Jahre waren eine schwierige Phase, in der anti-amerikanische Tendenzen in mehreren europiiischen Staaten immer offensichtlicher wurden. Damals schrieb Dieter Buhl in "Die Zeit", die europiiisch-amerikanischen Meinungsver scbiedenheiten seien so akut geworden, daB eine "griindliche Therapie" fUr diese Partnerschaft notwendig ware. 1m McCloy Programm ist eine Reaktion und Antwort auf diese Entwicklung zu sehen. Sein Bestreben war es, eine Gruppe herausragender junger Deutscher zu erreichen, die normalerweise nicht an ein Studium in den USA gedacht hatten. In der Phase nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatten in den Verei nigten Staaten mehrere junge Deutsche studiert, die spater Schliisselposi tionen in Deutschland einnahmen. Haufig waren diese Entscheidungstra ger den USA gegeniiber kritisch eingestellt, aber zumindest basierte ihre Kritik auf genauer Kenntnis. Das McCloy Programm verfolgt eine ahnIi che Zielsetzung. Es soll Studentinnen und Studenten erreichen, die mOgli cherweise bald in Deutschland Politik mitgestalten werden. Sie konnen von einem besseren Verstaodnis des amerikanischen Denkens profitieren, selbst wenn sie nicht mit diesem Denken iibereinstimmen. Die Idee des McCloy Stipendienprogramms geht auf Shepard Stone und die Volkswagen-Stiftung zuriick. Beide wiirden wahrscheinlich sagen, der Erfolg des Programms habe ihre kiihnsten Erwartungen noch iibertroffen.
Autorenportrait
Inhaltsangabe1: Politik.- Auftrag ausgeführt? Zum Stellenwert des "ideologischen" Auftrags in der Außenpolitik der USA.- Europa - eine amerikanische Idee?.- Multilateralismus auf enger oder breiter Basis - zur Rolle der USA in den Vereinten Nationen nach dem Ende des Kalten Krieges.- Führungspartnerschaft - Herausforderungen für die deutschamerikanischen Beziehungen in der "Neuen Weltordnung".- Berufsringen - eine neue Arena für die Reproduktion politischer und kultureller Werte.- 2: Wirtschaft.- Warum Unternehmen in Deutschland seltener verkauft werden als in den USA - der Existenzwert als Erklärungsansatz.- Das Wachstum von Unternehmen - Erfahrungen aus den USA und Entwicklungen in den neuen Bundesländern.- Die amerikanische Film- und Fernsehindustrie - abschreckendes Beispiel oder Vorbild für Deutschland?.- Reaganomics und Wettbewerbsfähigkeit - deutsche und europäische Lektionen aus einem amerikanischen Experiment.- Hegemonialmacht oder "geschrumpfter Riese"? Die neuere US-Handelspolitik aus spieltheoretischer Sicht.- 3: Recht.- Das Strafrecht als Waffe im "War an Drugs". und gegen andere gesellschaftliche Mißstände.- Sind Schwarze und Frauen gleicher als weiße Männer? Verfassungsrechtliche Gleichheitsgarantien und Fördermaßnahmen zugunsten bisher benachteiligter Gruppen.- Zur Setzung von Umwelt- und Gesundheitsstandards - Anmerkungen zu möglichen Defiziten in Deutschland und Verfahren und Maßstäben in den USA.- Staatliche Wettbewerbsbeschränkungen im Verkehrssektor im amerikanischen Recht und im europäischen Gemeinschaftsrecht.- Deutschland und der Golfkrieg - verfassungsrechtliche und verfassungspolitische Anmerkungen.- Autorinnen und Autoren des Bandes.