Beschreibung
Vermutlich aus dem Harzgebiet stammend schuf Hans Apengeter (um 1300 bis nach 1351) als "Wanderkünstler" vor allem für Kirchen zwischen Kolberg und Kiel sowohl monumentale Bronzegüsse wie Taufbecken, Glocken, ein imposantes Bischofsgrabmal und einen gewaltigen siebenarmigen Leuchter als auch Kleinbronzen wie Aquamanilien, Scheffel und Türzieher. Obwohl einige dieser Werke als Teil der Altstadtensembles in Lübeck und Wismar zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen, wurden sie bislang nie in ihrer Gesamtheit und in ihrem Kontext näher untersucht. Der vorliegende Band nimmt daher Apengeters Bronzegüsse umfassend in den Blick und versammelt Beiträge aus dem Bereich der Kunstgeschichte, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte, Paläographie, Campanologie und Archäologie. Zahlreiche neu angefertigte Abbildungen dokumentieren das Schaffen dieses für die Kunstgeschichte Norddeutschlands bedeutenden Bronzegießers und geben zusammen mit den Fallstudien ein beeindruckendes Bild von der Umwelt Apengeters, den für ihn prägenden Einflüssen und der Rezeption. Mit Beiträgen von: Dr. Otto A. Baumgärtel (München), Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), Faline Eberling, M.A. (Universität Hamburg), Dr. Antje Fehrmann (FU Berlin), Anna Lena Frank, M.A. (Universität Hamburg), Dr. Vera Henkelmann (Universität Erfurt), Anna Kajsa Hill, B.A. (Universität Hamburg), Dr. Jörg H. Lampe (Akademie der Wissenschaften Göttingen), Dr. Christina Link (Erlangen), Prof. Dr. Klaus Niehr (Universität Osnabrück), Dr. Joanna Olchawa (Goethe-Universität Frankfurt), Dr. Claus Peter (Hamm), Ursula Prinz, M.A. (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), Krista Profanter M.A. (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München), Dr. Anja Rasche (Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa), Tobias Schoo, M.A. (Städtisches Museum Halberstadt), Dr. Jochen Hermann Vennebusch (Universität Hamburg)
Autorenportrait
Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers (* 1966 in Köln) hat Kunstgeschichte, Mittlere und Neue Geschichte, Vergleichende Religionswissenschaft sowie Katholische Theologie in Bonn, Köln und Mainz studiert. Seit 2008 ist er Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Kunst des 9. bis 11. Jahrhunderts sowie nach 1945. Dr. Jochen Hermann Vennebusch (* 1986 in Paderborn) studierte Kunstgeschichte, Katholische Theologie, Geschichte und Hochschuldidaktik in Hamburg, Münster und Paderborn. Seit 2020 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter im Exzellenzcluster Understanding Written Artefacts an der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die nordeuropäische Kunst des Hoch- und Spätmittelalters sowie Frömmigkeits- und Liturgiegeschichte.