Beschreibung
Der vorliegende Band bringt als interdisziplina¨re Studie zwischen Kunstgeschichte und Liturgiewissenschaft die bauliche und räumliche Entwicklung der Kirche mit den liturgischen Vollzügen in Beziehung und untersucht sie im Hinblick auf ihre gegenseitigen Wechselwirkungen. Als liturgische Quelle kann auf zwei edierte Libri Ordinarii aus dem 13. und frühen 17. Jahrhundert zurückgegriffen werden, so dass der rituelle und liturgische Vollzug über einen langen Zeitraum hin nachvollziehbar wird. Das Wechselspiel von Liturgie und Raum zeigt sich in den unterschiedlichen funktionalen Zuschreibungen und Anforderungen des Raumes, vom Märtyrergedenken über die Feier des Stiftsgottesdienstes bis hin zu Orten für das Heilige Spiel, Prozessionen und die Taufe. Aus der vielschichtigen Funktionalität und symbolischen Bedeutung leitet sich eine komplexe kirchliche Identität ab, die die Kirche bis heute charakterisiert.
Autorenportrait
Julia Niemann studierte Kunstgeschichte, kath. Theologie mit Schwerpunkt Liturgiewissenschaft und Literaturwissenschaft in Bonn. Mit der vorliegenden Arbeit wurde sie an der Universität Bonn promoviert. Sie arbeitet derzeit als freie Mitarbeiterin für die kirchliche Denkmalpflege des Bistums Hildesheim.