Sermones III (1452-1455) Fasciculus 1
Sermones CXXII-CXL., Nicolai de Cusa Opera omnia 18,1
Haubst, Rudolf / Pauli, /
Erschienen am
01.01.1994
Beschreibung
Beginnend mit der Karfreitagspredigt des Jahres 1452, die Nikolaus von Kues wenige Tage nach seinem Einzug in die neue Diözese gehalten hat, bietet der Faszikel die ersten 19 der Brixener Predigten des Cusanus. Zu den erstaunlichen Zeugnissen, mit denen der Kardinal seine philosophische Theologie in diesen Predigten darstellt, gehört die in der Forschung bereits diskutierte Predigt über das Petrusamt und ein zwischen Ende Juli und Mitte August 1453 entstandener Predigtzyklus, der eine kleine Lichtmetaphysik« entwickelt. Vielfältig sind Anlaß und Spannweite der übrigen Predigten. Neben differenziert ausgearbeiteten Texten stehen Entwürfe, in denen die nähere Ausführung oft nur angedeutet ist. Den Abschluss des Bandes bildet die Predigt vom 3. Weihnachtstag des Jahres 1453.
Autorenportrait
Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus) kommt 1401 im heutigen Bernkastel-Kues zur Welt. Nach kurzem Studium der freien Künste in Heidelberg widmet er sich an der Universität Padua dem Kirchenrecht. Nach der Priesterweihe um 1440 wird Nikolaus 1448 zum Kardinal ernannt. 1433 verfaßt Nikolaus auf dem Basler Konzil seine erste grundlegende Schrift De concordantia catholica, in der er als Jurist und Theologe eine neue Ekklesiologie, eine allgemeine Konzils- und Staatstheorie sowie eine darauf aufbauende Reichsreform entwirft. Die erste von Nikolaus zur Veröffentlichung bestimmte philosophisch-theologische Schrift De docta ignorantia ist grundlegend für das Verständnis seines Denkens. Hier entwickelt er seinen berühmt gewordenen Begriff der "coincidentia oppositorum" der theologisch von der Suche nach Gott und philosophisch von der Jagd nach Weisheit geleitet ist. Mit der Einsicht in das Nichtwissen des Wissens distanziert sich Nikolaus von der ontologisch bedingten Erkenntnismetaphysik der Hochscholastik, um ein neuzeitliches Wahrheitsverständnis zu begründen. Nikolaus von Kues verbringt die letzten sechs Jahre seines Lebens am Hofe des Papstes in Rom und stirbt 1464.