Beschreibung
Diese epochenübergreifende, mit Methoden der Mediävistik und der Frühneuzeitforschung arbeitende Studie behandelt ein Thema, das bisher in der Forschung nicht vergleichend aufgearbeitet wurde: die europaweite Entstehung, Rezeption und Diffusion einer Bollwerks- bzw. Vormaueroptik im späten Mittelalter und im 16. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht dabei jene Metapher, mit deren Hilfe verschiedenste Akteure vornehmlich in Ostmittel- und Südosteuropa seit dem späten Mittelalter die eigene Position untermauerten: Durch Zuschreibung jener exklusiven Aufgabe, die lateinische Christenheit gegen alle äußeren realen und angenommenen Gefahren zu schützen und zu verteidigen, legitimierten sie nicht nur die eigene Macht, sondern begründeten auch politische, militärische und finanzielle Forderungen.