Beschreibung
Warum ist ein Gemälde Kunst, aber nicht das eigene Leben? Ausgehend von dieser Frage Michel Foucaults geht die Studie erstmals dem Verhältnis von Kunst und Lebenskunst in der Frühen Neuzeit nach. Am Beispiel des Jesuitenordens wird gezeigt, wie sehr die Gestaltung des eigenen Lebens in künstlerischen Formen gedacht wurde. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welchen Beitrag die kirchlichen Sakralräume des Ordens für die Ausbildung einer jesuitischen Lebenskunst leisten konnten. Eine solche auf die Reform des Lebens bezogene Kunst vermag den Beitrag jesuitischer Kunst und Kunstpatronage neu zu würdigen und eröffnet neue Perspektiven auf Hauptwerke der römischen Kunstgeschichte z. B. die Bernini-Kirche Sant Andrea al Quirinale oder Sant'Ignazio mit den Fresken von Andrea Pozzo.
Autorenportrait
Steffen Zierholz studierte Kunstgeschichte, Erziehungswissenschaft und Philosophie in Tübingen und Rom. 2012-16 Doktorand im SNF Sinergia-Projekt 'The Interior: Art, Space, and Performance (Early Modern to Postmodern)' an der Universität Bern. Stipendien von der Bibliotheca Hertziana in Rom, vom KHI in Florenz sowie von der Getty Foundation/ACLS.