Beschreibung
Die Autoren präsentieren in vierzehn Kapiteln wichtige Themen der Kunst im Florenz der Frühen Neuzeit - von den Jahren nach der Pest 1348 bis zum Beginn des Prinzipats der Medici 1531 -, die Florenz in einem neuen Licht erscheinen lassen. Abseits einer auf die Medici konzentrierten Geschichtsforschung werden Bildprogramme besprochen, die sich mit sozialhistorischen Themen beschäftigen: Armenfürsorge, Bettler und Pilger stehen ebenso im Fokus wie die Kartografie und wichtige künstlerische Aufträge der Jahre, in denen sich Florenz von den Medici befreit: Jacopo Pontormo, Michelangelo und Andrea del Sarto werden mit wichtigen Arbeiten zur Zeit der Ersten und Zweiten Florentiner Republik vorgestellt. Ephemere Bildprogramme und die visuelle Rhetorik der Kunst werden politisch besetzt, die Texte der Chronisten und Literaten von Villani, Dante, Compagni bis zu Leonardo Bruni und Luca Landucci würdigen die Stadt und deren republikanische Leistungen. Schon früh zeigt sich das energiegeladene Verhältnis von Wort und Bild in einer 'Stadt der guten Augen und bösen Zungen', wie es rückblickend Vincenzo Borghini im späten 16. Jahrhundert formuliert.
Autorenportrait
Christoph Bertsch, geboren 1955 in Bregenz/Bodensee, ist Professor für Neuere und Neueste Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck und Accademico d'Onore der Accademia delle Arti del Disegno in Florenz. Zahlreiche Veröffentlichungen mit den Themenschwerpunkten Kunst in der Toskana, Industriearchäologie, Kunst und Theorie der Moderne und Gegenwart. Philine Helas, geboren 1966 in Dresden, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst der Renaissance in Italien mit den Themenschwerpunkten Ikonografie, Festwesen, Kartografie sowie Repräsentation von Armut und Armenfürsorge.