Beschreibung
Entgegen der Annahme, dass der Zwangskontext des Jugendstrafvollzugs konstruktiven Lernprozessen entgegensteht, untersucht die Autorin aus biographischer Perspektive Lernerfahrungen junger Inhaftierter. Sie betrachtet Zeiträume vor und während der Haft, kategorisiert Phasen und Formen von Lernprozessen und reflektiert Lernmöglichkeiten sowie Lernrestriktionen im Jugendstrafvollzug. Sie gibt Anregungen zur Gestaltung der pädagogischen Arbeit mit den Jugendlichen, die vor allem auf der Pflege sozio-emotional positiv besetzter Beziehungen und der Schaffung von Räumen für Selbstreflexion gründen.
Autorenportrait
Als gebürtige Peruanerin studierte Milagros Manaví Herrera Erziehungswissenschaft an der Katholischen Universität von Perú und koordinierte für das peruanische Bildungsministerium Schulentwicklungsprojekte im ländlichen Raum. Seit ihrem Umzug nach Deutschland im Jahr 2001 widmet sie sich der Förderung von Jugendlichen in Benachteiligung, Beeinträchtigung und Risikosituationen. Sie war 15 Jahre als Pädagogin in einer Jugendstrafanstalt tätig. Ihre heutigen Schwerpunkte liegen in der qualitativen Lern- und Bildungsforschung sowie der Beratung und Fortbildung von Fachkräften, die mit Jugendlichen in extremen Lebenslagen arbeiten.