Beschreibung
Im Erkennen und Anwenden des für jeden Bereich funktionell richtigen Prinzips liegt die Chance, einen Weg aus der gegenwärtig kritischen Lage in Kultur und Bildung, Staat und Wirtschaft zu finden. Erkenntnis über den sozialen Organismus ist eine Voraussetzung für die dringend anstehende Lösung unserer gesellschaftlichen Probleme. Johannes W. Rohen versucht, ausgehend von der durch ihn jahrelang erforschten funktionellen Dreigliederung des menschlichen Organismus, Denkansätze zu gewinnen, die ein Verständnis vergleichbarer Prozesse in der menschlichen Gesellschaft erschließen können. Dabei zeigt sich, dass in den drei - ihrerseits dreifach gegliederten - elementaren Funktionsbereichen Kultur und Geistesleben, Rechts- und Staatsleben, Wirtschaft jeweils andere Prinzipien vorherrschend sein müssten. Folgende Thesen ergeben sich u.a. daraus: Selbstverwaltung des Kultur- und Geisteslebens, z. B. der Universitäten und Schulen erhebliche Reduzierung der heute vom Staat wahrgenommenen Aufgaben Umorientierung im Bereich der Wirtschaft vom Prinzip der Konkurrenz zum Prinzip der Kooperation.
Autorenportrait
Johannes W. Rohen, geboren 1921, lehrte von 1964 bis 1974 an der Universität Marburg und von 1974 bis 1991 an der Universität Erlangen als Anatom. Er galt als einer der Begründer der funktionellen Richtung in der Anatomie, was sich in zahlreichen Lehrbüchern (>Funktionelle Anatomie des Menschen<, >Funktionelle Anatomie des Nervensystems<) niederschlug. Prof. Johannes W. Rohen verstarb am 26. Mai 2022.