Beschreibung
Mörike war anders. Der schwäbische Pfarrer und Poet (1804-1875) geht nicht in der Rolle des besinnlich-beschaulichen Heimatdichters auf, in der ihn die Nachwelt oft sieht. Die Etiketten von Romantik und Biedermeier taugen nicht. Man tut gut daran, sie von der Person des Dichters abzulösen und ihn in seiner Eigenständigkeit wahrzunehmen: den Lyriker von hohem Rang, den Erzähler mit ausgeprägtem Sinn für Humor und für die tragischen Verwicklungen in einem Menschenleben. Anders war Mörike auch in seiner geistlichen, seiner religiösen Existenz. Dies gibt Anlass, von Mörikes spezifischer Spiritualität zu reden und ihr genauer nachzugehen.