Beschreibung
Bäume sind wie Ampeln in der Stadt - weil sie uns vertraut sind, erregen sie nicht mehr unsere tägliche Aufmerksamkeit; sie sind unauffällige Wächter, die unsere Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Und es ist gefährlich, sie zu ignorieren. Ähnlich ist es mit den Bäumen. Sie sind älter als die Menschheit, leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Um- und Mitwelt und finden meistens nicht die Wertschätzung, die ihnen gebührt. Bäume sprechen nicht, aber wir unterlegen unserem Wortschatz die Annahme, dass diese Betrachtung unrichtig sein könnte und das Gegenteil davon vielleicht wahrer. Roland Barthes nannte die Fotografie eine ungewisse Kunst und deren Betrachtungsweise lässt viele Denkräume offen. Das Dialogische hier begegnet dem Wesen der Bäume. Der Betrachter erfährt in der zur Sprache gebrachten Dualität eine zu entdeckende Wirklichkeit, das Unausgesprochene, Geheimnisvolle der Bäume. Knorrige tausendjährige Eichen, dick- und mehrstämmige Buchen, vom Zahn der Zeit angenagte Baumüberbleibsel erscheinen, besonders nachts bei entsprechender Beleuchtung, wie Fabelwesen aus einer anderen Welt.
Autorenportrait
Klaus Isele, geb. 1960, lebt als Herausgeber, Verleger und Fotograf im Südschwarzwald.