Beschreibung
Es sind Aphorismen, Zitate, einfach kurze Sätze. Thoreau war kein Romancier. Seine Stärken liegen nicht in langen Texten. In der Beschäftigung mit seinen Texten hatte ich immer wieder Momente des Innehaltens. Immer dann, wenn er es schaffte, mich innerlich zu treffen, zu erreichen, den Punkt in mir zu finden, wo ich mich von ihm angesprochen fühlte. Aus diesem Grund seien hier kurze Passagen, einzelne Sätze wiedergegeben, die in mir Anklang gefunden haben. Thoreau konnte aus einer Unmittelbarkeit mit wenigen Worte die Dinge beim Namen nennen, auf den Punkt bringen. Was ihn bedrückte, konnte er in der Umgebung der Natur transformieren. Diese Kernsätze, die man immer wieder auf sich wirken lassen kann, sind aus einer inneren Quelle gespeist und können uns tief erreichen, wenn wir es zulassen. Seine Sätze sind wie das klare Bachwasser oder der Wind, der in den Ästen weht. Ich werde nicht müde, ihn immer wieder zu lesen.
Autorenportrait
Henry David Thoreau lebte von 1817 bis 1862 in Massachusetts und war ein Anwalt der Natur. Zeitlebens veröffentlichte er zwei Bücher, nämlich "Ich befuhr einen Fluss bei günstigen Winden" und "Walden - oder Leben in den Wäldern", mit dem er in den Kanon der klassischen amerikanischen Literatur aufgenommen wurde. Daneben hielt er Vorträge und veröffentlichte verschiedene Essays in etlichen Printmedien; bekannt wurden dabei vor allem die Texte "Vom Wandern", "Ziviler Ungehorsam" oder etwa "Leben ohne Prinzipien". Sein bekanntestes Werk "Walden" wurde erstmals 1897 von Emma Emmerich ins Deutsche übersetzt. 1845 zieht er in eine selbstgezimmerte Hütte am Waldensee, um sich mit den wesentlichen Lebensfragen zu beschäftigen. Die Natur war seine Lehrmeisterin und Passion. Die frühe Konfrontation mit dem Tod, das Durchleben von Krisen und die Läuterung in seiner Zurückgezogenheit im Wald machten ihn für seine Zeitgenossen zu einem kostbaren Mitmenschen.