Beschreibung
Als Heinrich Mann 1933 von den Nationalsozialisten aus der Berliner Akademie der Künste ausgestoßen und ins Exil gezwungen wurde, war er knapp 62 Jahre alt. Sein Name stand auf der ersten Ausbürgerungsliste. In seiner Emigrationszeit in Frankreich wandte Heinrich Mann sich mit Essays und Artikeln, die er in Exil-Zeitschriften veröffentlichte, gegen die neuen Machthaber. Im Spätsommer 1933 erschienen bei Querido in Amsterdam eine deutsche und bei Gallimard in Paris parallel eine französische Ausgabe von 'Der Haß' mit dem Untertitel 'Deutsche Zeitgeschichte'. 'Heinrich Mann hat das Deutschland des letzten Jahrzehnts früher und schärfer vorausgesehen als wir alle', schrieb Lion Feuchtwanger nach dem Zweiten Weltkrieg zu diesem Essay-Band.
Autorenportrait
Luiz Heinrich Mann (1871-1950) war ein deutscher Schriftsteller und der ältere Bruder von Thomas Mann. Ab 1930 war Heinrich Mann Präsident der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, aus der er 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ausgeschlossen wurde. Mann, der bis dahin meist in München gelebt hatte, emigrierte zunächst nach Frankreich, dann in die USA. Die Frühwerke sind oft beißende Satiren auf bürgerliche Scheinmoral. Mann analysierte in den folgenden Werken die autoritären Strukturen des Deutschen Kaiserreichs im Zeitalter des Wilhelminismus. Er tendierte schon sehr früh zur Demokratie, stellte sich von Beginn dem Ersten Weltkrieg und frühzeitig dem Nationalsozialismus entgegen, dessen Anhänger Manns Werke öffentlich verbrannten.