Beschreibung
Mit der Kraft eines Löwen und dem Kopf eines Menschen auf Jagd zu gehen oder fischschwänzig in die Tiefe abtauchen zu können - wer hätte nicht schon gelegentlich davon geträumt? Aber auch wenn es mit unseren Gefühlen ernst wird, kommen schnell Tiere ins Spiel. Man nimmt eine Sache >tierisch ernst< oder >leidet tierisch<, ist eine >Intelligenzbestie<, verhält sich wie ein Wolf im Schafspelz oder fällt wie Heuschrecken über die Welt her. Von den unheilverkündenden schwarzen Katzen gar nicht zu reden. Irgendwo im Niemandsland unserer Emotionen scheint es eine imaginäre, aber höchst intensive Kontaktzone zwischen Mensch und Tier zu geben. Jürgen Wertheimer erkundet diese unbekannten Territorien und durchschreitet die Kulturgeschichte auf der Suche nach den Quellen der Kunst. Er stellt fest: Ohne die Auseinandersetzung mit Tieren wären wir nie in die Notwendigkeit versetzt worden, unser kreatives Potenzial zu entfalten. In dem mysteriösen Zwischenreich von Mensch und Tier liegen das Zentrum unseres Wesens und die Ursprünge unserer Kultur.
Autorenportrait
Jürgen Wertheimer, 1947 in München geboren, ist Professor für Internationale Literaturen an der Universität Tübingen. Seit 2017 leitet er das »Projekt Cassandra« zur Früherkennung von Krisen durch Literaturauswertung und ist Autor zahlreicher Bücher zur europäischen Kulturgeschichte. Zu seinen letzten Publikationen zählen Sorry Cassandra! Warum wir unbelehrbar sind und Europa - eine Geschichte seiner Kulturen.