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Der Elbbutt

Geschichte und Geschichten der Fischerei der Niederelbe

Erschienen am 01.04.2023
CHF 90,90
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783749485895
Sprache: Deutsch
Umfang: 536
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Der Elbbutt ist die reich illustrierte Geschichte der Fischerei auf der Niederelbe. Das Buch soll einen Einblick in die Welt der lokalen Küstenfischerei etwa von der Mitte des 19. bis in die Mitte des 21. Jahrhunderts geben und dabei ein natur- kultur- und fischereitechnisches Grundverständnis vermitteln. Dazu wurden etwa 2.000 Quellen und 1.500 Fotos gesammelt und bearbeitet, die bis 1625 zurückreichen. Die Niederelbe ist der Bereich der Tideelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven. Dort war Altenwerder einer der vielen Orte mit alteingesessenen Fischerfamilien. Der einstige, heute unvorstellbare Fischreichtum in der Elbe gipfelte um 1870 in einer Blüte der Elbfischerei. Deren Rückgrat war der Fang der Wanderfische, vor allem von Stör und Lachs. Spezielle Netze wie das Pümpelnetz, das Buttnetz oder der Hamen, wurden für den Fang der verschiedenen Fischarten entwickelt. Hunderte von Fahrzeugen fischten damit über das ganze Jahr auf der Niederelbe und in ihren Nebenarmen. Viele von ihnen waren Lüttfischer. Parallel zur Industrialisierung erfuhr die bis dahin noch weitgehend unbelastete Elbe eine zunehmende Beeinträchtigung durch Abwassereinleitungen, Gewässerverbau und Schifffahrt. Die Ballung der Menschen in Hamburg führte zu einer unstillbaren Nachfrage nach Frischfisch. Folglich stieg die Anzahl der Fischer, die Fangtätigkeit wurde immer weiter ausgedehnt, und es wurden effektivere Fangmethoden entwickelt. Vermehrte menschliche Eingriffe in den Strom und Überfischung führten zu einem Rückgang der Fischbestände, der sogar Lachs und Stör bis etwa 1920 aussterben ließ. An deren Stelle traten Butt, Aal und Stint als die neuen Brotfische der Elbfischerei. Als diesen Fischereizweigen, trotz verzweifelter Gegenwehr, durch den gezielten Wegfang von Jungfischen, durch die Wollhandkrabbe und durch Konkurrenz um 1930 der Niedergang drohte, mussten die Fischer ihren Beruf aufgeben oder die Elbe verlassen und in die Seefischerei gehen.

Autorenportrait

Unter Nanny Riedel-Lorjé bin ich an der Unterelbe bekannt, mein wissenschaftlicher Name ist Dr. rer. nat. Dipl.-Biol. Jeannette-C. Riedel-Lorjé, geb. 4.3.1950. Nach dem Studium der Hydrobiologie und Fischereiwissenschaften an der Universität Hamburg habe ich seit 1980 mit einem langjährigen Team 25 Jahre als Brackwasserbiologin und Sachverständige der Handelskammern Stade und später Hamburg in meinem Institut für Frischwasser- und Abwasserbiologie in Hamburg gearbeitet. Es wurden dort wissenschaftliche Gutachten zu industriellen Einleitungen im Brackwassergebiet der Unterelbe sowie Arbeiten in Küsten-Forschungsprogrammen des Umweltbundesamtes Berlin und Monitoring des Planktons im Wattenmeer vor der Elb-Mündung für die Wasseruntersuchungsämter durchgeführt. Parallel zu Forschungsprojekten des Umweltbundesamtes zum Thema wassergefährdender Stoffe durch Seeschifffahrt gab ich Unterricht in der Wasserschutzpolizeischule und der Seefahrtsschule Hamburg zu Fragen des angewandten Gewässerschutzes und der Überwachung. Aus den begleitenden Daten alter Untersuchungen entstanden naturhistorische Veröffentlichungen, u. a. von Riedel-Lorjé und Gaumert (1982): 100 Jahre Elbe-Forschung - Hydrobiologische Situation und Fischbestand 1842 - 1943 unter dem Einfluß von Stromverbau und Sieleinleitungen. Seit 2005 arbeite ist als Senior Scientist über die Fischerei der Niederelbe bis 1940 und habe dazu mit Karin Lüdemann alte Bücher, Archivunterlagen, private Dokumente, Fotos, Gespräche und Erzählungen ausgewertet. Das Ergebnis ist meine umfangreiche Foto-Datenbank und unser Buch Der Elbbutt.