Beschreibung
Für Hellmut Seiler geht es in seinen Gedichten immer zuerst darum, zu sagen was ist. Dieser Autor kann und will verstanden werden, er verzichtet bewusst auf Verrätselung und Privatsprachen. Klarsichtig beschreibt er, wie Gedichte erst durch den Leser sich der Totenstille der Druckbuchstaben entreißen lassen und ins Leben treten. Hellmut Seiler scheut sich auch nicht, uralte und ausgesprochen traditionelle Genres wie die Jahreszeitengedichte neu auszuprobieren. Zugleich ist er ein zeitgenössischer, ein moderner Dichter, der beispielsweise brillant die digitalisierte Lebenssituation beschwört.
Autorenportrait
Hellmut Seiler, 1953 im siebenbürgischen Reps/Rupea geboren, studierte in Hermannstadt/Sibiu Germanistik und Anglistik und arbeitete anschließend als Lehrer. Von 1985 bis zu seiner Übersiedlung nach Westdeutschland 1988 hatte er Berufs- und Publikationsverbot. Seit 2014 ist er Generalsekretär des Exil-P.E.N.-Clubs. Werke (Auswahl): siebenbürgische endzeitlose, Gedichte, Frankfurt a.M. 1994; Der Haifisch in meinem Kopf. Erzählungen, Künzelsau 2000; Schlagwald. Grenzen, Gänge, 77 Gedichte und Exkurse, München 2001; Glück hat viele Namen. Satiren, Esslingen 2004; An Verse geheftet, 77 Gedichte und Intermezzi, Ludwigsburg 2007; Padurea de interdictii, Gedichte und Aphorismen in rumänischer Übersetzung, Klausenburg/Cluj 2007. Zahlreiche Beiträge (Glossen, Literaturkritik, Lyrik, Aphorismen, Satiren, Übersetzungen, Sprachkritik) erschienen in Anthologien, Jahrbüchern, Zeitungen, Literaturzeitschriften und auf Tonträgern. Vor allem Gedichte von ihm wurden in die englische, französische, griechische, russische, tschechische, ungarische und rumänische Sprache übertragen.