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Der Faulpelz und die sieben Töchter Indras

Sagen, Mythen und Legenden aus dem alten Siam

Erschienen am 01.02.2020
CHF 24,20
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783740743956
Sprache: Deutsch
Umfang: 296
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Mündliche Überlieferungen archaischer Mythen und Legenden sindin allen Kulturen verbreitet. Im arabischen Raum und in Südostasien ist die Tradition des Geschichtenerzählers auch heute noch lebendig und die Mischung aus Mythos, Geschichte und Folklore beeinflusst seit vielen Generationen die moralischen, ethischen und religiösen Werte der Völker Südostasiens. Eine Quelle für eine ganze Anzahl der heute noch immer populären folktales in Thailand waren die indischen Kaufleute, die mit ihren Handelsschiffen und Elefantenkarawanen vor rund 1500 Jahren begannen, die südostasiatische Halbinsel merkantil zu erobern. Dabei erzählten sich die fahrenden Händler an ihren Lagerfeuern im Dschungel Geschichten von Göttern, Geistern, Riesen und Dämonen. Und von dort aus verbreiteten sie sich und gingen problemlos im Laufe der Zeit in den nativen spirituellen und kulturellen Kontext Thailands bzw. Siams ein. Denn die Welt der Geister und des Übersinnlichen verkörpert die südostasiatische Identität im Allgemeinen und die kulturelle DNA der Thais im Besonderen. Im alten Siam gab es fast in jedem Dorf einen Geschichtenerzähler, der die Menschen, bevor es Radio und Fernsehen gab, hin und wieder aus ihrem eintönigen Mikrokosmos in eine andere Welt, die der Phantasie entführte. Dieser stand im hohen Ansehen, nahm an überregionalen Wettbewerben teil oder forderte andere zu einem Duell heraus. Und so waren diese Geschichtenerzähler, den fahrenden Minnesängern in Europa des Mittelalters vergleichbar, häufig unterwegs, um sich in anderen Teilen des Reiches bei den Einheimischen mit neuen Ideen zu versorgen. Der Strom der zahlreichen "Nithan" speist sich aus unterschiedlichen Quellen. Aber allen ist eines gemeinsam: sie waren jahrhundertelang dazu bestimmt, mündlich an die nächste Generation weitergegeben zu werden. Und noch eines wird deutlich. Trotz aller kulturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Ethnien bleibt der mythische Urstoff aller Erzählungen doch stets der gleiche: die gleichzeitige Existenz von Gut und Böse, der beständige Wandel der Dinge und die Unberechenbarkeit der menschlichen Natur.

Autorenportrait

Peter M. Hirsekorn, Jahrgang 1957, kaufmännische Lehre und Abitur am Staatlichen Abendgymnasium Hamburg, Studium der Neueren Geschichte, Politischen Wissenschaften und Anglistik an der FU Berlin und den USA. Nach dem Studium über 20 Jahre in leitenden Positionen der IT-Industrie in Deutschland, Frankreich, Spanien, USA und Singapur tätig. Der Historiker und Autor zahlreicher Bücher kennt und bereist Südostasien und Thailand seit mehr als 30 Jahren und lebt seit seiner Auswanderung mit seiner thailändischen Familie abwechselnd in Pattaya und auf der Familienfarm in Ban Du (Udon Thani).