Beschreibung
Seit der Kunstmaler seine existenzielle Situation von Grund aus verändert hatte, lebt er in einer Stadt am Meer. Am Tag seiner Ankunft hatte er Manon absichtslos und zufällig kennengelernt. Fünfzehn Jahre sind vergangen. Manon entscheidet sich, zwei Jahre in einem anderen Land im Süden zu leben. Während dieser Zeit fällt der Maler, von Krankheit und Unruhe ergriffen, in vier vergangene Lebensphasen mit Manon zurück. Jede Rückschau zeigt, wie sie sich in ihrer Liebe gegenseitig erhöhen. Die eine Wiederholung ("Die Reise an den Ozean") beschreibt eine der glücklichsten, ja ekstatischen Reisen mit Manon ("Aus ihrer Glut erhielt das Glück seinen Vorzug."). Während Manon im anderen Land bei der Arbeit an literarischen Texten eine erfüllte Zeit erlebt, leidet der Maler an Krankheit und Ermüdung. Sein Kunstschaffen lässt nach. Die schwierige Zeit überbrückt ein Briefwechsel ("Wir leben in Reservaten, zwischen denen eine unterirdische Verbindung dauernd gegenwärtig ist.") und vier ausführliche Essays von Manon. Jeder Essay trifft den Kern des Existenzgefühls des Malers und stärkt seinen Lebenswillen. Als ihm angeboten wird, einen großflächigen Kreis an der Wand einer Halle auszumalen, zweifelt er an seinen Kräften für diese Arbeit. Manon treibt ihn an. Sie ist überzeugt, dass er nur im Kunstschaffen genesen kann. Einer ihrer Essays stimuliert ihn zu seiner Bildidee für den Kreis ("Das ist es!, rief ich ins Atelier und fügte hinzu: Nur so!"). Die Wandmalerei stellt große Herausforderungen, die er aus Leidenschaft meistert und vorübergehend seine Entkräftung überwindet. Nach der Ausgestaltung des Kreisbildes nimmt die Erschöpfung des Malers abrupt zu und steigert sich bis in die Passivität und Verwahrlosung ("Die Ermüdung war allem übergeordnet und verlangte von mir eine Deutung ihrer Herrschaftsgewalt, doch gleichzeitig unterband mir die tückische Müdigkeit jegliche Möglichkeit einer Antwort auf diese Frage."). Er fühlt sich existenziell bedroht und schreibt, als er Manon um Hilfe bittet, von "Der Veranlassung im Tode". Manon ruft ihn zu sich. Die Tage im Licht des südlichen Landes sind geprägt vom intensiven Erleben der Natur ("Dies ist eine Hochzeit der anderen Art."). Sie kehren zusammen zurück in sein Haus am Meer.
Autorenportrait
Daniel Ammann (*1947 in Zürich) ist Naturwissenschaftler und war siebenundzwanzig Jahre Privatdozent an der ETH Zürich. Unter anderem hielt er dreizehn Jahre die Vorlesung "Kunst und Naturwissenschaft". Er hat sich seit seiner Jugend der Malerei gewidmet.