Beschreibung
Was verstehen wir unter Sozialer Solidarischer Ökonomie? Soziale Solidarische Ökonomie ist eine weltweite Bewegung, die Demokratisierungsprozesse fördert und stärkt. Indem sie langfristig nachhaltigen Naturbezug anstrebt, unterstützt sie die Resilienz der Ökosysteme. Ihre historischen Wurzeln bestehen in ganz Europa. Heute ist sie in sehr vielfältigen neuen Formen zu fi nden. Solidarische Wirtschaftsunternehmen (SWU) besitzen jedoch grundsätzlich einige Charakteristika gemeinsam: ihre Unternehmen sind selbstverwaltet. Die Arbeiter*innen kooperieren nach innen miteinander und nach außen mit anderen Solidarischen Wirtschaftsunternehmen. Die Mitglieder sind von ökologischem Bewusstsein geprägt und haben dabei stets auch das regionale Gemeinwohl im Blick. Es sind selbstbestimmte Solidarische Wirtschaftsunternehmen. Sie bilden solidarische Netze und Wertschöpfungsketten. In einigen Regionen, in denen die Menschen abwanderten, haben Solidarische Wirtschaftsunternehmen ihre Fähigkeit der Inklusion bewiesen und in ihren Regionen erneut Jobs geschaff en, sie zu Einwanderungsregionen gemacht. Menschen sind Teil der Natur. Wenn sie dies berücksichtigen, Böden und Gewässer schützen, können sie im Einklang mit der Natur, das heißt als Teil von ihr gut leben und planetare Grenzen wahren. Doch es führt zu Krisen, wenn Menschen die Resilienz von Ökosystemen zerstören und damit Gewässer, Atmosphäre und Böden sowie Flora und Fauna gefährden. Wenn der gesellschaftliche Naturbezug zerstört wird und Gewinnstreben das menschliche Handeln einseitig bestimmt, kommt es zu einer Gesundheitskrise und werden die natürlichen Lebensbedingungen, die globalen Allmenden, gefährdet. Unternehmen der Sozialen Solidarischen Ökonomie in unserem Dialog - gemeinnützige Vereine und Zentren, SWU und Genossenschaften - haben in ihren Regionen Antworten auf Ernährungssouveränität und Klimakrise gefunden. Indem sie in kleinen Kreisläufen produzieren, Agrar- und Energiewende aktiv fördern und gesellschaftliche Inklusion gezielt voranbringen sind sie Akteure der Transformation. Sie stellen eine demokratische Kraft in ihren Regionen dar. Über ihre Ketten und Netze haben sie Bewegungen angestoßen, die Lösungen für die existierenden Krisen bereithalten. Die Unterstützerorganisationen Sozialer Solidarischer Ökonomie unseres Ost-West und West-Ost Dialogprojektes aus Ungarn, Slowenien, Deutschland und von der europäischen Ebene verständigten sich über ihre jeweiligen Analysen der Rahmenbedingungen, Arbeitsweisen und Programme zur Unterstützung des Aufbaus Sozialer Solidarischer Ökonomie. CECOP die Europäische Konföderation für Industrie und Dienstleistungsgenossenschaften berichtet von Antworten arbeitereigener Genossenschaften auf atypische Beschäftigung, gemeinschaftliche Strategien in Finnland, Belgien, Frankreich, England und Spanien. Dort haben Arbeiter*innen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen, die in dieser Krise besonders betroff en sind, genossenschaftliche Organisationsformen aufgebaut. Die kooperativen Akteure in Ost und West zeigen Wege auf. Sie bieten eine entscheidende Orientierung angesichts der bestehenden Herausforderungen der Pandemie und der Klimakrise, auf die wir zurasen. Der Dialog Ost-West und West-Ost bietet eine Perspektive gemeinsames Wissen zu nutzen und einen kooperativen Weg in Europa zu beschreiten.