Beschreibung
Der außergewöhnlichste Schriftsteller der deutschen Literaturgeschichte zu sein - diesen Ruf hat sich Franz Kafka gegen seinen eigenen Willen erschrieben. Auch einhundert Jahre nach seinem Tod faszinieren die oft düsteren, bisweilen rätselhaften Motive seiner Texte Leser und Literaten gleichermaßen, obwohl Kafka den Großteil seiner Werke nach seinem Ableben vernichten lassen wollte. Dieses Lesebuch zeigt einen abwechslungsreichen Querschnitt durch das vielfältige Schaffen des von Zweifeln geprägten und doch mit einer ausgezeichneten Beobachtungsgabe gesegneten Autors: Prosatexte, Lyrik, Tagebucheinträge, ein Drama und Romanauszüge gehören ebenso dazu wie ausgewählte Zitate und eine Kurzbiografie Kafkas. Die Lektüre ermöglicht so einen Einstieg in eine einzigartige Gedankenwelt, deren Wirkung auf Leser und Literaturgeschichte noch lange nachhallt. Aus dem Inhalt: Der Nachhauseweg Brief an den Vater Der Gruftwächter Die Verwandlung Ein Hungerkünstler Der Prozess Gestern kam eine Ohnmacht zu mir u.v.m.
Autorenportrait
1883: am 3. Juli wird Franz Kafka als Sohn einer jüdischen Familie in Prag geboren, damals Bestandteil des Kaiserreichs Österreich-Ungarn 1889 1901: Schulbesuch in Prag, Kafka schließt erste Freundschaften mit späteren Weggefährten wie Oskar Pollak, Hugo Bergmann und Paul Kisch 1899: Kafka wendet sich dem Sozialismus zu, begeistert sich später jedoch auch für patriotische Massenerlebnisse im Vorfeld des 1. Weltkriegs 1901 1906: Studium der Chemie, Germanistik, Kunstgeschiche, Psychologie und Jura 1907 1922: Anstellung in verschiedenen Versicherungsfirmen, Kafka lernt die Situation von Werktätigen und Kriegsinvaliden aus nächster Nähe kennen ab 1908: Veröffentlichung von literarischen Werken in Zeitschriften und Büchern. Der große literarische Durchbruch bleibt Kafka zu Lebzeiten verwehrt doch Freunde wie der Verleger Kurt Wolff ermutigen ihn, weiterzuschreiben. 1917: Kafka erkrankt an Lungentuberkulose, einer damals unheilbaren Krankheit. Er wird nie wieder vollständig gesund. 1924: am 3. Juni stirbt Franz Kafka in Kierling bei Klosterneuburg. Er wird 40 Jahre alt. Seinem letzten Willen zufolge sollten sämtliche seiner nicht veröffentlichten Werke vernichtet werden. Der Nachlassverwalter Max Brod setzt sich darüber hinweg, so dass ein Großteil von Kafkas Werk postum veröffentlicht wurde.