Beschreibung
Die Nachhaltigkeitsidee ist eine normative Leitidee für die gesellschaftliche Gesamtentwicklung. Ihre Umsetzung erfordert es, festzulegen, welche Güter den gegenwärtigen Generationen gewährleistet und künftigen Generationen erhalten werden sollen. Eine gehaltvolle Nachhaltigkeitstheorie bietet eine Antwort auf diese Frage. Der vorliegende Band entwickelt selbst keine solche Theorie, sondern leistet einen fundierten Beitrag zur Rationalisierung dieses Diskurses. Damit nicht Beliebiges als erhaltenswert behauptet werden kann, gilt es, Nachhaltigkeitsgüter als solche auszuweisen. Die Legitimation von Nachhaltigkeitszielen kann aber nicht im luftleeren Raum vorgenommen werden. Vielmehr wird sie durch die Idee der Nachhaltigkeit selbst strukturiert. Entsprechend legt der Autor zunächst eine Analyse dieser Idee vor. Er arbeitet die Grundelemente des in der internationalen Debatte vorherrschenden Einverständnisses der Nachhaltigkeitsidee heraus. Auf dieser Grundlage kann aufgezeigt werden, welche werttheoretischen Bedingungen erfüllt sein müssen, um Aussagen über Nachhaltigkeitsgüter begründen zu können. Nach der Diskussion verschiedener philosophischer Werttheorien, welche diesen Anforderungen nicht zu genügen vermögen, legt der Autor eine nachhaltigkeitstaugliche Werttheorie vor. Diese orientiert sich an der die gegenwärtige philosophische Werttheorie dominierenden fitting attitudes-Analysis und ergänzt diese um inhaltliche Aspekte des im Gerechtigkeits- und Entwicklungsdiskurs weit verbreiteten Capabilities Approach. Damit wird die Nachhaltigkeitsidee werttheoretisch fundiert - womit nicht zuletzt ein Ansatz vorliegt, der die weit herum beklagte Beliebigkeit des Nachhaltigkeitsbegriffs in argumentative Schranken weist.