Beschreibung
In Giovanni Boccaccios »Il Decamerone«, entstanden um 1350, zeigt sich in ebenso stilbildender wie berauschender Weise die für die italienische Renaissance so typische sinnliche Lebenslust. Ursprünglich enthält der Zyklus hundert Geschichten, Parabeln und Fabeln, die sieben Frauen und drei Männer einander auf ihrer gemeinsamen Flucht vor der Pest erzählen. Aus diesem zeitlos reichen Novellenschatz hat der deutsche Dichter Klabund (1890-1928) die dreißig schönsten Erzählungen ausgewählt und auf kongeniale Weise ins Deutsche übertragen.
Autorenportrait
Giovanni Boccaccio (1313-1375) wuchs in Florenz auf und absolvierte in Neapel eine kaufmännische Lehre. Aus Widerwillen gegen den Kaufmannsberuf begann er ein Jurastudium, welches er jedoch nicht abschloss. In Neapel verkehrte er am Hof des Königs. 1340 kehrte er nach Florenz zurück und arbeitete dort als Richter und Notar. Unterbrochen von zahlreichen Reisen mit seinem Freund Petrarca und Aufenthalten in Mailand, Venedig, Neapel und Rom verbrachte er den Rest seines Lebens zurückgezogen auf seinem Landgut bei Florenz. Boccaccio ist einer der bedeutendsten Erzähler der europäischen Literatur. Sein weltberühmtes Hauptwerk, "Das Dekameron" mit seiner einzigartigen Erzählkonstruktion, setzte Maßstäbe für die Gattung der Novelle.