Beschreibung
Im Nachdenken über Auffassungen vom Seelischen geht es nicht um die Frage: Gibt es so etwas wie die Seele oder gibt es das nicht? Es geht um die Frage, was eine Auffassung zum menschlichen Selbstverständnis beiträgt, woher und worin sie sich bestimmt und wohin sie im Leben führt. Von der Antike bis in die Neuzeit stehen Vorstellungen von der Seele im Zentrum der Selbstbesinnung des Menschen. Umso faszinierender ist zu beobachten, wie kontrovers sich unterschiedliche Auffassungen präsentieren. Spätestens seit dem 19. Jahrhundert werden Seelenkonzepte aus akademischen Diskursen verabschiedet. In den modernen Wissenschaften wird die Seele als historische Grösse einer vergangenen Auffassung vom Menschen gesehen. Die Haltung der in diesem Band dokumentierten Gesprächsreihe ist eine beobachtende, forschende und dem gemeinsamen Fragen verpflichtete. Betrachtet werden Beispiele von der Antike bis heute, aus der Theologie, der Philosophie, der Dichtung, der Psychologie und der Medizin. Erkundet wird, was verschiedene Konzepte des Seelischen für ein Welt- und Menschenbild erschliessen und was sie für unser Verständnis des Lebens anzuregen vermögen.